Das nächste mal, dass sich in der Wohnung etwas bewegte (außer der Katze natürlich), war, als Malik 2 Stunden später, kurz nach 7, müde und erschlagen aus seinem Bett kroch und sich in die Küche aufmachte.
Noch im Halbschlaf machte er sich erstmal einen starken Kaffee und lehnte sich an die Theke, die Katze streichelnd, die daneben auf ihrem Kratzbaum lag und sich über die zuneigung freute.
nachdem er endlich richtig wach war, zog er sich die Klamotten von gestern Nacht an und riss die Tür von Kadars Zimmer auf.
"Aufstehen!"
Kadar, der mehr tot als lebendig aussah, riss sich die Hände vors Gesicht, um seine Augen vor dem plötzlichen Lichteinfall zu schützen. Er versuchte, zu protestieren, war jedoch nicht komplett in der Lage, sinnvolle Sätze zu bilden.
"Ich hab gesagt, aufstehen, du faules Stück! Und anziehen!"
Nach einigen Minuten des jammerns und versuchten wehrens, gab Kadar endlich doch noch nach und suchte sich halbwegs ansehnliche Klamotten aus seinem Schrank.
Als er endlich aus seinem Zimmer schlurfte, drückte Malik ihm ein Brot in die Hand, welches er für seinen Bruder geschmiert hatte.
"Essen kannst du unterwegs noch. Schuhe an!"
"Los? Wohin...?"
Kadar, der immernoch nicht vllends wach war, war der Sinn hinter der ganzen Aktion noch komplett schleierhaft. Erst als er sah, dass Malik den Autoschlüssel in der einen und Kadars Schulrucksack in der anderen Hand hielt, begann er, zu begreifen.
"ooooh, nein, nein, nein! Das kannst du mir nich antun!"
Doch alles jammern half nichts und Malik zerrte seinen Bruder, der bereits seine Schuhe angezgen hatte, zur Haustür heraus und nach unten.

In der Schule angekommen zog Malik den sich immernoch wehrenden (aber nicht sehr starken, da Kater) Kadar bis zu seinem Klassenzimmer und stand mit ihm davor stehen und drückte ihm seine Tasche in die Hand.
"Rein da! und du brauchst gar nicht zu denken, dass du wieder verschwinden kannst. Ich werde hier stehen bleiben, bis dein Lehrer an mir vorbei in dieses Zimmer gegangen ist."
Kadar starrte seinen Bruder zornig und wenierlich zugleich an und wollte gerade wieder anfangen zu protestieren, als er bemerkte, wie gereizt sein Bruder schon war. Wie ein getretener Hund lief er, mit eingezogenem Kopf in das Zimmer und lies sich auf seinen Platz fallen.

Malik wartete noch ein paar Minuten, bis wirklich der Lehrer, Malik erkannte ihn sogar als Kadars Klassenlehrer, da Malik statt deren Eltern zu allen Sprechstunden muss, und hielt ihn noch kurz an, bevor er den Sall betrat.
"Hi. Ich bin Kadars großer Bruder. Ich wollte ihnen nur sagen, dass er wahrscheinlich den ganzen Tag rumjammern wird, weil er gestern zu viel getrunken hat. Und egal wie viel er jammert, sie lassen ihn nicht nach Hause gehen, ist das okay? Er muss lernen verantwoortung für sein Handeln zu übernehmen. Und wenn er einfach verschwindet, rufen sie mich einfach an. Meine Nummer ist im Sekreteriat hinterlegt."
Malik warte nur noch auf eine bestätigende Antwort des Lehrers, ehe er sich umwandt und wieder zu seinem Auto ging, um endlich wieder nach Hause und zu seinem Bett zu kommen.

~~~

EIn paar Stunden später, gegen halb 12, klingelte Maliks Wecker erneut und er zwang sich abermals aus dem Bett. Müde schleppte er sich ins Wohnzimmer, wo Altair immernoch schlief. Schnell zog er sich an, machte sich seine 2. Tasse Kaffee heute und ging dann ins Wohnzimmer, mit dem vorhaben, seinen Gast zu wecken.
"Hey, aufwachen! Oder hast du vor, den ganzen Tag zu schlafen?"

Altaïr schreckte hoch. "Was?! Was?", zunächst etwas verwirrt, wo er eigentlich war, dann aber etwas ruhiger, als er Malik erkannte, setzte er sich auf. "Wie spät ist es eigentlich?", fragte er, während er sich mit einer Hand über das Gesicht rieb. Sein Blick blieb an der Kaffeetasse in Maliks Hand hängen. Kaffee. "Darf ich auch einen?" Er deutete auf die Tasse.

"Dürfte gleich 12 sein, schätze ich.", antwortete Malik schulterzuckend.
"Klar. Musst nur aufstehen, bringen tu ich ihn dir ganz sicher nicht."

Malik grinste elicht zu Altair runter und musste sich eingestehen, dass er fast niedlich aussah so desorientiert und verschlafen.
"Die Tassen sind im Schrank neben dem Ofen.", sagte er und deutete mit dem Daumen hinter sich und nahm noch einen Schluck aus der Tasse.
"Zucker ist auf dem Tisch und Milch... keine Ahung, ob Kadar noch Milch hat. Ich trink meinen Kaffee immer ohne..."

Altaïr nickte, schlurfte in die Küche und streckte sich dabei. Er starrte eine Zeit lang auf den Schrank, bevor er eine Tasse herausholte und sich Kaffee einschenkte. Um Zucker oder Milch scherrte er sich nicht, er konnte seinen Kaffee auch schwarz trinken. Er trank einen Schluck und seufzte wohlig. Ja, jetzt konnte er langsam wach werden. Wenn sich nicht gerade ein verkaterter Teenager auf ihn fallen ließ, brauchte Altaïr am Morgen eine Weile um in die Gänge zu kommen.
"Kadar erfolgreich zur Schule gebracht?", versuchte Altaïr sich an soetwas wie ein Gespräch, als er sich zurück auf das Sofa fallen ließ, jedoch darauf bedacht, nichts von dem Kaffee zu verschütten.

Malik, der sich, bevor Altair zurück kam, selbst aufs Sofa gesetzt hatte, sah auf, Als Altair sich fallen lies.
"Jepp."
Malik überlegte fieberhaft, doch ihm fiel nichts ein, was er noch sagen könnte, oder wie er das Gespräch noch in die länge ziehen konnte. Er mochte die Zeit, wenn er nicht mit Altair stritt, oder eher, wenn er allgemein nicht so viel rumschreien musste oder sich ärgern. Vor allem jetzt am Morgen, wo er ganz sicher noch nicht die Energie hatte, sich zu streiten.
"Musst du nicht deinem Vater bescheid sagen...? Wegen... dem Laden und so? du hast noch den Schlüssel und deine Sachen liegen noch auf einem der Tische... und.. es ist schon Mittag."
Er wollte Altair nicht verjagen, aber er wollte unbedingt wissen, wie er reagierte und er konnte sich beim besten Willen ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

Altaïr hatte sich gerade gemütlich zurück sinken lassen, als er fast wieder aufgesprungen wäre.
"FUCK! Ahhhh!", er strich sich mit der Hand durch das Gesicht.
"Um den Schlüssel wärs egal, mein Vater hat ja auch einen... aber ich hab den Kassensturz nicht gemacht, jetzt musste mein Vater den machen." Er rieb sich mit Zeigefinger und Daumen den Nasenrücken. "Jetzt ist es eh zu spät, ich darf bestimmt eine Extraschicht am Wochenende einschieben... oder noch besser, den ganzen Laden von Grund auf sauber machen." Zerknirscht blickte er auf seine Tasse in den Händen. Er konnte sich vorstellen, wie erfreut Umar gewesen war, als er heute morgen den Tresor geöffnet hatte.

Malik biss sich leicht auf die Unterlippe, er wollte den anderen ärgern und ihm nicht den ganzen morgen versauen.
"Wenns jetzt eh egal ist, kannst du ja auch gleich noch ein bisschen bleiben... Hunger?"
Ein Teil von ihm wollte Atair sofort wieder aus der Wohnung haben, ein anderer Teil wollte wieder gut machen, dass er ihn Gestern hat seinen Bruder tragen lassen und dass er ihm ins Gesicht geschlagen hatte. Und noch ein anderer Teil wollte einfach mehr über den anderen wissen. Also gewann der Impuls, ihm das bleiben anzubieten.

Betreten blickte Altaïr hoch. "Ja", murmelte er und trank aus seiner Tasse. Es brachte nichts, jetzt ein schlechtes Gewissen zu haben und das Malik ihm anbot noch zu bleiben sollte ihn freuen. Vorallem, da es gestern abend noch etwas anders klang.
Altaïr freute sich auch darüber, dass er vielleicht etwas mehr über Malik erfahren würde.
"Medizin also?", fragte er und grinste Malik an.

Malik stockte in seiner Bewegung zur Küche zu gehen und überlegte, wann Altair dahinter gekommen ist, bis es ihm dämmerte, das er es ihm heute früh selbst gesagt hatte. Oder war es sogar noch gestern Nacht gewesen? Malik war sich selbst nicht mehr ganz sicher, aber es war ja auch egal.
"Ja.. Medizin... und du? scheinst ja nicht in meinen Vorlesungen zu sitzen und wie so ein Linguistik typ wirkst du mir auch nicht unbedingt..."
Damit ging Malik in die Küche, schnappte sich ein Tablett und warf drauf, was er noch an Essen im Kühlschrank finden konnte. Brot, Butter, Wurst, Käse und Marmelade.
"So. Mehr kann ich dir leider nicht anbieten. Mein Bruder und ich sind Beide nicht unbdingt Menschen, die oft Frühstücken. Oder magst du noch Rübensirup? Den hat mein Bruder noch in seinem Zimmer gelagert..."
Er stellte das Tablett auf dem Couchtisch ab und lies sich zurück auf das Sofa fallen, hatte aber nicht lange seine Ruhe, da gleich darauf Amirah angesprungen kam und ihr kleines, Sandfarbenes Köpfchen gegen Maliks Kinn drückte.

"Physik natürlich!", erwiederte er sassy und lehnte sich mit dem Kopf zurück um Malik im Sichtfeld zu behalten.
"Ich hab gerne Recht, weißt du? Und in Physik gibt es meist nur eine Wahrheit."
Recht schnell hatte er wieder seine Selbstsicherheit gewonnen.
"Nope, sieht bei mir morgens nicht anders aus. Außer wenn ich Müsli frühstücke. Außerdem... ew, Rübensirup?", etwas angwiedert sah Altaïr zu Malik.
Jedoch musste er lächeln und lehnte sein Kopf auf sein Kinn, als das Kätzchen auf Maliks Schoß sprang und sich an ihn drückte.

Malik kraulte das Kätzchen am Kopf, damit er nicht unbedingt Katzenhaare im Mund haben musste, während er sprach. Er zog beide Augenbrauenhoch als Altair den Sirup kommentierte.
"Genau das... Genau das.. Ich weiß nicht, wie er so ein Ekelzeug essen kann, aber mir solls egal sein, er kauft den Dreck von seinem Taschengeld."
Vorsichtig packte er das Kätzchen unter seinen schlanken Ärmchen und setzte sie vorsichtig auf dem Boden ab.
"Achso.. Physik also... hätte ich mir ja fast denkenkönnen, bei jemanden, der so verdammt selbstverliebt ist, dass er auch noch immer Recht haben muss."
Die Katze wollte wieder zu ihm hochspringen doch Malik hinderte sie daran, da er wenig Lust hatte, mit Katzenhaaren in seinem Essen zu Frühstücken und warf ihr ein kleines Stückchen Wurst auf den Boden, ehe er sich ein Brot schmierte.

Altair folgte Maliks Handbewegung und beobachtete, wie das Kätzchen auf dem Boden herumtollte und mit dem Stückchen Wurst spielte, bevor sie es fraß. Er riss seine Blick von dem Kätzchen los und nahm sich eine Scheibe Brot.
"Hast du etwas anderes erwartet?", fragte er Malik und grinste selbstgefällig. Ja, er mochte Physik wirklich. Das einzige was ihn nervte, wasren diese Theoretiker, die sich über die verschiedensten Theorien stritten. Deswegen würde er seinen Schwerpunkt auch auf die angewante Physik legen.
Er überlegte angestrengt, wie er a besten das Gespräch weiterführen konnte, es gefiel ihm mit Malik hier zu sitzen und zu frühstücken.

Malik und Altair saßen gemeinasm auf dem Sofa und aßen mit angenehmen schweigen. Und trotz das die Stille nicht eigenartig oder peinlich war, suchte Malik nach etwas was er sagen könnte.
Dann erinnerte er sich daran, dass Altair am ersten Unitag mit seiner PSP in der Aula gesessen war und stand, nachdem er gegessen hatte auf, und ging zum Fernseher herüber und öffnete den Schrank darunter, in dem eine PS3, zwei Controller und einige spiele standen.
"Willst du 'ne Runde?"
Malik grinste über seine Schulter zu Altair und erwartete eine Antwort.

Seine Augen funkelten auf. "Aber sowas von! Was hast du denn so alles da?"
Altaïr stand auf und ging zu Malik, der eine weitere Schublade geöffnet hatte, in welcher seine Spiele lagen.
"Hätte nicht gedacht, dass du ne PS3 hast", verschmitzt sah er zu Malik, "ich dachte du wärst mehr an Büchern interresiert."

Malik grinste zu Altair rüber.
"Nur weil ich keine geschmacklosen Hoodies trage, heißt das nicht, dass ich mich nicht von meinen Büchern losreißen kann."
Er lehnte sich ein Stück zurück und lies den anderen freudig in seinen Spielen wühlen.
"Kannst dir ja was aussuchen.. Ist verdammt praktisch, wenn man reiche Eltern hat."