Schockiert sah Altaïr von der Schublade zu Malik hoch. "Geschmackslos?", er deutete aus seinen Hoodie, der ordentlich zusammengefaltet bei seinen andern Sachen lag.
"Du wagst es meine Hoodies als geschmackslos zu bezeichnen? Meine Babys!" Theatralisch hielt er sich die Hand an die Stirn.
Langsam ließ er sie wieder sinken und sah Malik unsicher an. "Findest du sie wirklich so schrecklich?"

Malik grinste nur als er sich zurück auf das Sofa fallen lies und warf Altaïr den zweiten controller zu, als er sich zu ihm setzte.
"stell dich nicht so an."

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Nach einiger Zeit des (mehr oder weniger) friedlichen Playstation spielens und wurden die beiden unterbrochen, als die Tür aufgemacht und kurz darauf wieder zugeworfen wurde. Malik wollte gerade nachsehen, was los war, als er noch sah, wie Kadars Zimmertür zugeschlagen wurde.
Überrascht sah Malik zur Uhr. 11:50 Uhr.
Einerseits ärgerte er sich über sich selbst, dassdie beiden so lange einfach nur gezockt hatten udn andererseits wunderte er sich, warum sein Bruder schon zu Hause war. Er ging zu Kadars Zimmer und klopfte.
"Kadar? Warum bist du schon zu Hause...?"
Aus dem inneren des Zimmers hörte er nur ein weinerliches Grummeln, bevor er eine Antwort bekam.
"Physik ist ausgefallen! Kannst gerne in der Schule anrufen und jetzt lass mich in Ruhe schlafen!"
Als er seinen kleinen Bruder hörte, bekam Malik doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Grübelnd kam er zurück ins Wohnzimmer.

Altaïr hatte den Kontroller zur Seite gelegt und beschlossen, sich mal anzuziehen. Er zog gerade sein T-Shirt über den Kopf, als Malik wieder den Raum betrat. "Ist alles in Ordnung?", fragte Altaïr, als er die besorgte Miene Maliks sah und strich den Stoff glatt.

Leicht überrascht sah Malik hoch, nicht gewohnt, noch jemanden in seiner Wohnung zu haben, der ihn auch noch dazu ansprechen könnte.
"Meinst du, ich war zu fies zu ihm...?"
Gerade, als er es gesagt hatte, ärgerte er sich darüber. er wollte nicht, dass irgendwer mit seinen Familienangelegenheiten zu tun hatte. Er wollte vor allem nicht, dass Altair ihm plötzlich so nah kam, dass er einfach so deswegen fragen konnte und Malik ihm auch noch antwortete. Es ar einfacher, niemanden in sein Leben zu lassen. Nicht bei seinem strengen Vater. Es war für Malik einfach fast unmöglich, eine normale Beziehung zu führen, da er es vor seinen Eltern verstecken musste. Er hatte schon oft genug erlebt, dass er einen Freund hatte, der dann deswegen mit ihm schluss gemacht hatte. Und darauf hatte er ganz sicher nicht erneut lust.

"Na, er muss schließlich auch wissen, wo seine Grenzen sind, oder?", erwiederte er pseudo-moralisch und setze eine seriöse Miene auf.
Lange jedoch konnte er nicht ernst bleiben und grinste breit. "Ach komm schon, er ist doch nicht aus Zucker, oder?", Altaïr nahm seinen Hoddie und zog ihn sich über. "Kadar kann sich immerhin glücklich schätzen, dass er bei dir wohnt und nicht zu Hause."

Malik nickte erst, eigentlich hatte er ja recht.
"Was meinst du damit, er hat Glück, dass er hier wohnen kann...?". fragte er und zog dabei skeptisch eine Augenbraue hoch.

Altaïr biss sich auf die Unterlippe. "Nur, das dein Vater bestimmt strenger mit ihm gewesen wäre?", erwiederte er unsicher und bereute, dass er überhaupt etwas in die Richtung gesagt hatte. Er kannte Maliks Eltern doch garnicht und wusste nicht, ob die beiden vielleicht einfach nur übertrieben.
"Sag mal, hast du eigentlich eine Freundin?" fragte er geschwind, um auf ein anderes Thema zu kommen. Etwas, dass ihn um einiges mehr interessierte.

Er wog Altairs antwort kurz ab bevor er antwortete.
"Hast auch wieder recht..."
Er begann gerade, im Schrank nach der Katzenmilch zu suchen, als Altairs Frage ihn kurz inne halten lies. Die Wahrheit sagen oder lügen? Und wenn die Wahrheit, nur ausweichend oder gleich.. ganz? Er entschied sich für den Mittelweg.
"Ich? Nein, wieso?"

"Ach... nur so", erwiederte Altaïr scheinheilig und bückte sich, um das Kätzchen zu streicheln, dass mauzend um seine Beine strich.
"Ich sollte langsam los. Schließlich muss ich noch nach Hause."
Heute fühlte er sich durchaus in der Lage, den Weg zu joggen und zu parkouren. Er sammelte seinen Schlüssel und sein Handy ein.
"Wir sehen uns", es war mehr eine Frage, als eine Verabschiedung.

Malik zog eine Augenbraue hoch und wollte gerade nachharken, als Altaïr erwähnte, dass er los musste.
"stimmt, du musst ja noch weg... Wenn... Wenn dein Vater stress schiebt wegen dem Laden.. sag einfach, es war meine Schuld. Dass ich dich da raus gezerrt habe, weil ich wen gebraucht hab, der mir zeigt, wo dieser Laden ist oder so..."
er blickte nach unten und beobachtete Altaïr wie er zärtlich über das Fell seiner kleinen Prinzessin strich.
Malik brachte ihn noch zur Tür und blickte ihm wieder ins Gesicht, als er sich verabschiedete.
"Als ob man dir aus dem Weg gehen könnte, Nervensäge!"
Er sagte es jedoch mit einem Grinsen im Gesicht und in der Stimme, als er ihm noch die Tür öffnete und ihn verabschiedete.
"Also dann!"
Wieder in der Wohnung ging er vorsichtig zu Kadars Zimmer, klopfte leise und öffnete vorsichtig die Tür, um nach ihm zu sehen und nur um zu erkennen, dass er tief und fest schlief.
Dann kramte er in seiner Hosentasche, um sein Handy rauszufischen, dass vor einer guten Stunde vibriert und ihm damit gezeigt hatte, dass er eine neue SMS hatte.
Maria. Wer sonst würde ihm schreiben?
Sie fragte, ob sie sich treffen könnten.
Malik blickte zur Tür hoch. In einer halben Stunde!
Er tippte noch schnell ein "klar!" zurück, bevor er in sein Zimmer ging und ein paar Sachen zusammensuchte. Vor allem die Sachen, die er zur Uni bräuchte und seinen Geldbeutel, bevor er auf sein erneut vibrierendes Handy blickte. Maria hatte ihm den Ort geschrieben, und los ging.

"Hi! Wie geht es dir?", begrüßte Maria ihn. Sie hatte heute einen petrolfarbenen Rock angezogen, sehr zur Freude ihrer Mutter. Es war schwer gewesen, etwas zu finden, dass dazu gepasst hatte, aber irgendwie hatte sie noch ein nettes, nicht allzu sportliches, hellblaues Oberteil gefunden.Dazu trug sie ihre türkisen Sandalen, ihre Haare hatte sie, wie üblich, hochgeflochten.
"Wollen wir ins Café? Ich lade dich auf ein Eis ein, wenn du möchtest."
Malik sah unverschämt gut aus und sie konnte nicht anders, als ihn einen Moment lang einfach nur anzustarren.

Malik begrüßte sie und umarmte sie kurz.
"Siehst gut aus. Ungewohnt, aber gut." Er blickte einmal an ihr runter und betrachtete ihr so, für sie eigenartiges, Outfit.
"Ins Café geh ich gern, aber ich bezahle, okay? Ich lass mich nicht gern einladen..."
Malik ging mit ihr hinein und setzte sich mit ihr an einen Tisch, den sie ausgesucht hatte. Malik war etwas verwirrt, ahnte aber auch übles. Dass sie sich so für ihn in Schale geworfen hatte... Aber wer sagte, dass es für ihn war? Malik versuchte sich damit zu beruhigen, dass sie ihm wahrscheinlich nur sagen wollte, dass sie gleich ein Date hatte und noch einmal ein 'Viel Glück' wollte oder ähnliches. Zumindest hoffte Malik darauf.
Es lies ihn nicht los, also blieb ihm nichts anderes übrig, als sie direkt darauf anzusrepchen.
"Warum hast du dich denn heute so hübsch gemacht?"

"Wenn du meinst...", willigte Maria ein und setzte sich. Unbewusst spielte sie mit einer Strähne, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte.
"Dankeschön!", sie schenkte Malik ein reizendes Lächeln, dass sie so nur selten tat.
"Ach.. nur so. Das hatte keinen bestimmten Grund, weißt du? Ich dachte mir, ich könnte ja mal versuchen, sowas wie die anderen Mädels zu tragen. Es gefällt dir?"

"Maria..." Er hatte es gewusst. es konnte ja nichts gutes heißen. Sie hatte schon seit 2 Wochen immer wieder solche Andeutungen gemacht...
Er machte eine Pause, bevor er weiterredete. Er musste erst kurz darüber nachdenken.
"Du solltest wirklich nicht mit mir hier sitzen... Du siehst wirklich hübsch aus, aber du echt nicht mein Typ..."
Er wollte es schon dabei belassen, bis er merkte, dass er ihr definitiv noch eine weitere Erklärung schuldete.
"Weißt du.. wenn du'n Kerl wärst, würd ich sofort mit dir gehen, wirklich!"
Jetzt wartete er ihre Reaktion ab. Er hatte es noch nie jemandem aus seinem Freundeskreis erzählt. Die einzigen, die wussten, dass er schul war, waren sein Bruder und die wenigen Typen, die er abgeschleppt hatte in seinem Leben. Jetzt gab es kein zurück mehr.

Marias fröhlichen Grinsen gefror bei den Worten und wandelte sich in eine ausdruckslose Miene. Einige Zeit starrte sie Malik so an, bevor sie aufseufzte und ihre Hände nach oben warf.
"Das war doch so klar. Der einzig normale Typ, der mir über den Weg läuft und der nicht total bescheuert ist, ist natürlich schwul", sie ignorierte Malik und fuhr sich frustriert durch die Haare. "Was habe ich nur getan, dass ich so bestraft werde? Ich hätte es wissen müssen, ich darf einfach keinen Freund haben."
Sie sah zu Malik auf, dem das ganze sichtlich unangenehm war.
"Entschuldige. Dich trifft keine Schuld, weißt du? Ich hab nur das Gefühl, es sind immer die falschen, an die ich gerate. Erst Robert, dann Altaïr... ich dachte wirklich...", sie brach ab und starrte auf die Tischplatte, sie seufzte noch einmal und zuckte dann mit ihren Schultern.
"Naja, passiert." Etwas aufgesetzt grinste sie dann. "So, du stehst also auch auf Kerle?"