Leicht amüsiert beobachtete Alex, wie der andere versuchte, die Ratte einzufangen. Er hätte helfen können, ließ sein gegenüber aber machen, da dieser scheinbar gut zurecht kam. Von dem Biss abgesehen. Gehirnteile... mit Innereien war er öfter als ihm lieb war besudelt worden. Im Labor hatte er alles mögliche seziert, hauptsächlich menschliche Leichen. Nicht infizierte, hieß es. Alex glaubte jedoch nicht, dass da keine Infizierten dabei gewesen waren. Vermutlich hatte er sich bei so einer angesteckt.
Er ging langsam zu dem anderen ans Fenster und sah hinaus. "Zumindest dient sie ihrer Aufgabe", bemerkte er trocken. Die Infizierten drehten sich hastig um und schlurften zu dem Blutplatscher, welcher mal eine Ratte gewesen war. Sie schienen verwirrt und schienen in ihrer "Sprache" zu "kommunizieren". Vielleicht bildete Alex sich das auch nur ein. Nach einer Weile, die ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen war, hatten diese Dinger wohl etwas anderes gerochen und zogen Richtung Norden ab.
Eine unheimlich große Anspannung fiel ihm wie ein Stein von den Schultern und er glitt neben dem Fenster auf den Boden. Seine Hände zitterten wieder, Alex schob es auf die Nervosität. Nachdem er nochmal tief Luft geholt hatte, zeigte er auf die Hand des anderen. "Du solltest das behandeln, nicht dass es blutet", er klang unruhiger als er wollte.

gemeinsam mit Alex beobachtete Desmond die Infizierten vor dem Krankenhaus und atmete leicht hörbaus aus. Entnervt ging er zur anderen Seite des Raumes, lies die Stange, die er, nachdem die Ratte geworfen hatte, wieder zur Hand genommen hatte, unachtsam auf den Boden fallen.
Er lies sich, Alex gegenüber ebenfalls auf den Boden sinken und nickte ihm zu, bevor er zu sprechen begann.
"Du zitterst. Du bist aus der Quarantäne-zone, oder?"
Als Alex seine Hand erwähnte zuckte er leicht zusammen und sah mit großem unbehagen auf seine Hand. Es blutete schon die ganze Zeit leicht. Er hoffte inständig, dass diese Ratte den Virus nicht in sich hatte. Er hatte so lange ausgehalten, ohne jemals wirklich verletzt worden zu sein und jetzt das... Wegen einer kleinen, lästigen Ratte!
Unruhig stand er auf und verlies den Raum. Ein paar Türen weiter hatte er sich ein kleines Lager angelegt, in dem er nervös nach irgendwas zu suchen begann, mit dem er seine Hand desinfizieren konnte und verfluchte sich selbst etwas, weil er seinem Vater nie zugehört hatte, wenn er ihm irgendwas über das ganze Kauderwelsch zu erzählen, was auf den einzelnen Medikamenten stand.
"scheiße...." mittlerweile langsam zittern nahm er ein Fläschchen nacheinander in die Hand, versuchte herauszufinden, ob es ihm weiterhelfen würde, und stellte es unsacht wieder zurück.

"Tsk", Alex schnaltze genervt mit der Zunge. Als ob es einen Unterschied machte, woher er kam. Sein Blick folgte den anderen, als dieser aus dem Zimmer eilte und in einem anderen irgendwas durchsuchen zu schien. Er ballte seine Hände zu Fäusten, dass seine Knöchel weiß wurden und hoffte, dass er aufhören würde zu zittern.
Seufzend stand er ebenfalls auf. Seine Beine trugen ihn, immerhin. Langsam ging er in das andere Zimmer und stützte sich dabei an der Wand ab. Fuck, wie lange hatte er diesen Virus schon in sich, oder eher wie lange hatte er noch? Die Inkubationszeit betrug ein bis zwei Wochen, dass wusste er noch. Symptome zeigen sich frühstens nach einer Woche, spätestens nach drei. Zuckungen, Nervosität, Schlaflosigkeit und starkte, krampfhafte Kopfschmerzen. Erst bei den unkontrolierten Zuckungen, die ihm im Labor einige Vorfälle - wie zerbrochene Destillierkolben und ähnliches - eingebracht hatten, hatte er gemerkt dass etwas nicht stimmte. Alex hatte Tabletten gegen die Kopfschmerzen und die Nervosität genommen, damit keiner bemerkte, das mit ihm etwas nicht stimmte. Das war nun seit zwei Wochen so. Er wusste nicht, wie lange der Virus brauchte, um sich im ganzen Körper zu verbreiten. Er wusste nur, dass im die Zeit davon rann.
Er atmete nochmal tief durch und betrat den anderen Raum, in dem der andere sich panisch durch Fläschchen wühlte.
"Beruhig dich. Du musst es nur desinfizieren", murmelte er und trat neben ihn. Eher unsanft schob Alex ihn zur Seite, bevor noch eins der Medikamente zerbrach. "Hier", er zeigte ihm eine dunkle Flasche mit einer klaren Flüssigkeit, behielt sie aber in der Hand und suchte noch nach sterilen Kompressen. Weiter hinten im Raum wurde Alex fündig. Grob und ohne den anderen zu fragen nahm er dessen Hand und betrachtete die Wunde. Sie war nicht besonders groß, aber tiefer als er angenommen hatte. Trotzdem sollte sie den anderen nicht umbringen. Mit den Zähnen riss er die Verpackung der Kompresse auf und träufelte vorsichtig das Desinfektionsmittel darauf. Ohne Umschweife presste er den Stoff fest auf den verletzten Finger.

Verstimmt verzog Desmond das Gesicht, er kam sich vor ein Idiot, der noch nie im Leben eine Verletzung gesehen hatte.
"Ich weiß, dass ich es nur desinfizieren musste, danke! Nur leider hab ich keine Ahnung, was ich mit dem ganzen Lateinischen Kauderwelsch auf dem Zeug soll..."
Er beobachtete, wie Alex ihm die Hand verband. Sein Gesicht war dabei seltsam verzerrt, als ob ihm das ein unglaubliches Maß an Konzentration abverlangte, dabei bewegte er seine Hände, als wäre das reine Routine für ihn, ruhig und bestimmt.
Als Alex mit dem Verband fertig war, zog Desmond trotzig seine Hand weg und murmelte ein leichtes "danke..."
Als er wieder hochsah, blickte er in die leicht überheblichen, Blaugrauen Augen von Alex.
"Du brauchst mich nicht so behandeln, als hätte ich noch nie eine Wunde verarztet. Ich war eben nur etwas... Nervös, bei dem Gedanken, dass das Vieh mich eventuell mit dem Drecksvirus infizieren hätte können..."
Er blickte zur Seite, wollte am liebsten mit Alex über alles reden, was ihm gerade im Kopf vorging. Zu lange schon hatte er mit keinem Menschen auch nur ein sterbenswörtchen geredet, außer mit der Händerlin, die ab und an hier vorbeischaute und Desmond im austausch gegen Verbandszeug Munition und selbstgebastelte Splitterminen daließ. Doch er entschied sich gegen die Gefühlsduselei, stand auf und verlies das Zimmer.
"komm..."
Wenn sie jetzt schon zu zweit hier waren, konnte er auch das beste daraus machen, oder etwa nicht?
im anderen Zimmer lies sich Desmond auf sein Bett fallen und beobachtete Alex, wie er ins Zimmer trat.
"Also... Du kennst dich mit dem Zeug aus, was? Ich sag dir was, du kommst mir ganz in Ordnung vor, du kannst hier bleiben, wenn du willst... Diese 'Geräte' benutzen, die du brauchst für... wasauchimmer. Ich helf dir, die Zimmer und den Weg dahin zu sichern. Im Gegenzug wechseln wir uns mit Wacheschieben und schlafen ab und du hilfst mir zu bestimmen, was ich da drüben alles für Zeug hab... Ich schreib mir das dann einfach drauf oder so... Wie klingt das für dich?"
Er sah Alex an, fügte noch schnell hinzu, was ihm gerade einfiel: "Natürlich beinhaltet das hier bleiben auch das Essen. Ich hab genug um 2 Personen ein paar Wochen ohne Probleme um die RUnden zu bringen, wenns knapp wird, kann ich auch an mehr kommen, kein Problem."

Ausdruckslos sah er den anderen an. "Hm", Alex zuckte nur mit den Schultern. Der andere würde nicht sterben. "Ratten können den Virus nicht übertragen, dafür leben sie nicht lange genug. Das Vieh war wohl schon länger als ein, zwei Stunden hier", erklärte er kurz und folgte ihm dann, wieder in das wohnlicher eingerichtete Zimmer.
Gegen den Vorschlag hatte Alex nichts einzuwenden. Er klang recht vernünftig und Alex hatte auch nicht sonderlich viel Lust noch einmal nach draußen zu gehen und nach einem anderen Krankenhaus zu suchen, das womöglich noch in einem schlechteren Zustand war als dieses. Schlafen konnte er momentan sowieso nicht viel, da konnte er auch aufpassen, dass sich keine Infizierten einschlichen. Und mehr als ein paar Wochen würde er vermutlich er nicht mehr durchhalten. "Gut", willigte Alex ein. Er lehnte sich mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand und sah den anderen gleichgültig an. Was tat man in solchen Situationen? Die nächsten Schritte planen, wäre wohl das vernünftigste.
"Kannst du mir die anderen Räume zeigen?" Es wäre sehr gut zu wissen, welche Geräte er zur Verfügung hatte. Vielleicht funktionierte noch die Notstromversorgung, damit hätte Alex auch wieder ein Problem weniger.

Desmond nickte und begutachtete seine Hand. "Du kennst dich wirklich damit aus, was?" er überlegte kurz, und entschied sich, dass es ganz sicher eine gute Idee war, jemanden hier zu haben, der mehr wusste, als die normalen Bürger, die alle im Unwissen gelassen wurden.
"Gute Idee, ich zeig dir, was ... ich bisher schon so gesichert hab. Wenn der Bereich zu groß wird, ist die Gefahr natürlich größer, dass hier irgendwasn reinkommen kann... Deswegen... Solltest du vielleicht schauen, dass Wege zu den Zimmern die du brauchst, so unbegehbar wie nur möglich sind."
Er stand auf, griff nach der Metallstange und nach einer kleineren Schusswaffe, bevor er Alex mit einer Handbewegung zeigte, dass er aufstehen sollte, und ihm einen Schläger in die Hand drückte.
"Wenn Rebecca das nächste mal vorbeikommt, können wir ja mal schauen, ob wir eine Waffe finden, mit der du zurecht kommst, damit du dich auch verteidigen kannst."
Gemeinsam verließen sie das Zimmer und Desmond schloss die Tür hinter sich ab und schob eine der Fallen, die in der Nähe der Tür waren, etwas weiter davor, damit keiner auf die Idee kam, da rein zu gehen.
Während sie durch die verlassenen, zum Teil zerstörten Gänge des Krankenhauses gingen, konnte Desmond fast spüren, dass Alex recht nervös und anscheinend wirklich aus den sicheren Teilen der Stadt war, wo man sich fast Problemlos bewegen konnte.
"wie ist es da drüben? In den ... 'sicheren' Gebietet?"

Alex nickte kurz und wog den Baseballschläger in seiner Hand ab. Zuschlagen sollte wohl nicht so schwer sein, das würde er definitiv noch hinbekommen. Er folgte Desmond und sah sich angespannt in den Gängen um. In der Zone waren die Gänge immer hell erleuchtet gewesen, hier jedoch fielen nur vereinzelt die Sonnenstrahlen durch die mit Brettern verriegelten Fenster. Ihm war nie bewusst gewesen, wie beruhigend die Ordnung und Sauberkeit in der Zone für ihn gewesen war. Dieses Chaos aus Trümmern verursachte ein Kribbeln in seinen Fingern. Er war sterile, aufgeräumte Labore gewohnt. Wie sollte er hier nur arbeiten? Zuerst müsste er hier aufräumen, zumindest in einem Raum, sonst würde er sich kaum konzentrieren können.
Alex wurde durch die Frage je aus seinen Gedanken gerissen. "Wie?", er überlegte kurz. "Alles ist streng geregelt. Aber man ist relativ sicher. So sicher, wie es in einer Katastrophe eben sein kann." Er zuckte mit den Schultern und wusste nicht, was er noch großartig erzählen sollte. Viel von seiner Umgebung hatte Alex nicht mitbekommen, war er die meiste Zeit mit Lernen und Arbeiten beschäftigt gewesen.

"bist nicht so der gesprächige Typ, was? Naja, soll mir recht sein, dann nervst du nicht..." Desmond gab sich wirklich alle Mühe, dem anderen gegenüber hart und unnachgiebig zu geben und er war der Meinung, dass er das ganz gut hinbekam. Mit geübter Sicherheit bewegte sich Desmond durch die verlassenen Gänge und heruntergekommenen Räume. Er zeigte Alex den Teil des Krankenhauses, den er vor längerer Zeit bereits erkundet und gesichert hatte. Besonders viel gab es allerdings nicht zu zeigen, da er das meiste, was er nicht brauchte, nach dem Tod seines Vaters schlicht und einfach vergessen und vernachlässigt hatte. Als sie am letzten Raum angelangt waren, blieb Desmond stehen und drehte sich um.
"war irgendwas brauchbares dabei?" er versuchte, Alex in die Augen zu schauen, doch dieser schien tief in Gedanken versunken und starrte auf seine Hände, während er sie Kapuze seines Hoodies tief ins Gesicht gezogen hatte.
"... Alex? Ich denke nicht,, dass du's dir leisten kannst, nicht aufzupassen, was um sich herum passiert. " mit ernster Miene verfolgte er die Reaktion des anderen, als dieser aus seiner quasi Trance gerissen wurde. Desmond war wirklich froh, nicht mehr alleine sein zu müssen, auf so was konnte er getrost verzichten.
" weißt du, wenn du kein Interesse daran hast, zu überleben, kannst du direkt wieder verschwinden."